Geschichte

Um der Bevölkerung stets angemessene Hilfe leisten zu können, hat sich der Zivilschutz seit dem Zweiten Weltkrieg mit den Bedürfnissen der Gesellschaft weiterentwickelt. Die letzte große Reform ist am 1. Januar 2019 in Kraft getreten. Sie zielt auf die Spezialisierung des Zivilschutzes ab und soll seinen Platz in der Rettungskette verstärken, damit er auch neue Risiken wie Terrorismus und Klimawandel bewältigen kann. Unsere Fachleute führen ihre Aufträge anhand innovativer Techniken und neuer Ausrüstungen aus und ergänzen somit die Arbeit anderer Hilfsdienste.

Reform des Zivilschutzes 2.0

Der Zivilschutz wurde am 1. Januar 2019 reformiert mit dem Ziel, einen spezialisierteren, effizienteren und moderneren Hilfsdienst zu schaffen. Seine ergänzende Fachkompetenz im Rahmen einer zweistufigen Zivilen Sicherheit - Zivilschutz auf föderaler Ebene und Hilfeleistungszonen auf lokaler Ebene - ist allgemein anerkannt.

Das Personal ist in zwei zentralen Einsatzeinheiten zusammengefasst: Crisnée und Brasschaat. Diese Fachzentren ergänzen einander effizient, wobei ihre besonderen Aufträge an die Aufträge der anderen Hilfsdienste anschließen.

Für das Personal wurde ein interessanteres Verwaltungs- und Besoldungsstatut ausgearbeitet.

Anfänge des Zivilschutzes

1934 haben die belgischen Behörden den Vorläufer des Zivilschutzes, die Liga für den Passiven Luftschutz der Bevölkerung und der zivilen Einrichtungen, gegründet, um die Bevölkerung gegen militärische Angriffe zu schützen. Während die aktive Verteidigung der Bürger Aufgabe der Armee war, mussten die kommunalen und städtischen Komitees des Passiven Luftschutzes die Bevölkerung warnen, erste Hilfe leisten und nach Bombardierungen die Trümmer beseitigen. Insbesondere nach den Einschlägen von V1- und V2-Raketen Ende 1944 in Antwerpen und Lüttich organisierte dieser Dienst die Rettungsarbeiten.

1945 wurde der Passive Luftschutz in ein Nationales Hilfskorps (CNS/NHK) umgewandelt, dessen Hauptsitz sich am Parc du Cinquantenaire/Jubelpark befand. Es benutzte Material, das von den Alliierten stammte (darunter amerikanische Lkws, englische Pumpen und Kleinmaterial französischer und belgischer Herkunft). Erstmals wurde Berufspersonal angeworben.

1950 bis 2000

1951 wurde aus dem Nationalen Hilfskorps das Zivilschutzkorps mit eigenem Statut, das im KE vom 11. März 1954 festgelegt wurde. In Lissewege und Le Roeulx wurden "Großwachen" eingerichtet, mit eigenem Material und Personal, und in Liedekerke, Ghlin und Crisnée entstanden Material- und Fahrzeugdepots. 1957 folgte ein viertes Depot in Brasschaat.

1959 musste das Hauptkorps am Parc du Cinquantenaire/Jubelpark dem Armeemuseum weichen. Die vier Depots - Liedekerke, Ghlin, Crisnée und Brasschaat - erhielten mehr Autonomie und wurden ab 1960 zu Einsatzeinheiten. 1988 wurde auch in Jabbeke eine Einheit angesiedelt.

 

2000 bis 2018

2006 zog die Abteilung von Neufchâteau nach Libramont um. Bis 2018 bestanden somit sechs Einsatzeinheiten: Liedekerke, Ghlin, Crisnée, Brasschaat, Libramont und Liedekerke. Seit den 1960er Jahren veränderten sich Katastrophen, Risiken und Notsituationen durch technologische Entwicklungen und hat sich der Zivilschutz den chemischen, biologischen und nuklearen Risiken angepasst.

Das Gesetz vom 28. März 2003 bestimmt den Aufgabenbereich des Zivilschutzes und legt fest, dass er in folgenden Fällen tätig wird: auf Verlangen des Ministers des Innern, eines anderen Ministers, eines Bürgermeisters, eines Provinzgouverneurs oder eines anderen Hilfeleistungskorps, z.B. der Feuerwehr, oder wenn ein provinzialer Noteinsatzplan aktiviert wird. Die Einheiten des Zivilschutzes greifen also als Verstärkung der anderen Hilfsdienste ein, in besonderen Situationen und Situationen großen Ausmaßes.

Nach dem Erdbeben von 1999 in der Türkei leistete zuerst der Zivilschutz Hilfe und Unterstützung, worauf die Regierung den Unterstützungsdienst B-FAST (Belgian First Aid and Support Team) geschaffen hat, der vom FÖD Inneres koordiniert und von verschiedenen Ministerien (Inneres, Verteidigung, Volksgesundheit, Auswärtige Angelegenheiten, Entwicklungszusammenarbeit) unterstützt wird. Seit 2003 stellt der Zivilschutz Einsatzkräfte und Material bereit, die im Rahmen von B-FAST-Operationen eingesetzt werden. Dies war beispielsweise der Fall nach dem Tsunami 2005 in Südostasien, nach den Erdbeben 2008 in China und 2010 auf Haiti, bei den Überschwemmungen 2010 in Rumänien und 2014 Bosnien-Herzegowina sowie 2017 nach dem Orkan Maria auf der karibischen Insel Dominica.